Meine Crypto-Strategie in 2022

Die letzten Tage und Wochen habe ich mir Gedanken zu meiner Crypto-Strategie gemacht. Im kommenden Jahr einfach alles so weiter laufen lassen wie bisher? Oder ist es evtl. an der Zeit für mich etwas zu verändern? Spoileralarm: Ich plane einen mittelfristigen Teilausstieg aus meinem Crypto-Investment.

Aber wie sieht denn überhaupt meine aktuelle Strategie aus? Die ist recht einfach: Aktuell kaufe ich Monat für Monat für eine kleine Summe Cryptos nach. Dabei liegt mein Hauptaugenmerk auf Bitcoin und Ethereum. Ursprünglich wollte ich auch keine anderen Cryptowährungen kaufen.

Davon bin ich in letzter Zeit allerdings abgerückt und habe jetzt auch kleine Positionen Cardano, Polkadot, Stellar und Dogecoin (autsch). Diversifizierung ist ja durchaus ein Thema, aber tatsächlich überlege ich mir auch an dieser Stelle mein Crypto-Depot wieder ein wenig zu konsolidieren.

Das würde dann Hand in Hand mit meinem Plan eines Teilausstiegs gehen. Ich finde da passen diese Mini-Positionen nicht wirklich gut rein. Und meine Bitcoin- und Ethereum-Positionen sind ja schon nicht wirklich groß.

Aber woher kommt jetzt dieser Sinneswandel und was bedeutet eigentlich Teilausstieg?

Was bedeutet Teilausstieg?

Im Prinzip möchte ich zu einem Zeitpunkt X den größten Teil meines in Crypto investierten Geldes wieder raus ziehen. Die restlichen Cryptos würde ich dann einfach “für immer” liegen lassen.

Das hat natürlich einige Randbedingungen. Zum einen gilt es eine ggf. fällige Versteuerung von Gewinnen zu berücksichtigen. Zum Anderen muss die Crypto-Position, die dann übrig bleibt, auch noch groß genug sein. Was immer “groß genug” dann an der Stelle bedeutet.

Stand heute denke ich dieser Punkt könnte gegen Ende 2022/Anfang 2023 für mich erreicht sein. Das hängt natürlich auch stark von der Kursentwicklung der einzelnen Crypto-Währungen in meinem Depot ab. Denn in diesem speziellen Fall gedenke ich mich ein wenig am Market-Timing zu versuchen und möchte den Teilverkauf schon eher nahe einem Höchststand tätigen.

Auf und ab meines Crypto-Investments

Aktuell – mein Depot ist noch knapp 12% im Plus – würde sich das schlicht nicht lohnen und der Gesamtplan würde nicht aufgehen. Nur zur Einordnung: Anfang November lag ich noch über 60% im Plus. Cryptos sind halt sehr volatil!

Woher der Sinneswandel?

Tatsächlich bin ich mir nicht sicher, ob es sich hierbei wirklich um einen Sinneswandel handelt. Mein Einstieg in das Thema Crypto war davon getrieben, dass ich das ganze Thema sehr spannend finde und auch durchaus sinnvolle Anwendungsfälle sehe.

Mittlerweile gibt es laut Handelsblatt allerdings mehr als 12.000 Crypto-Währungen. Da bekommt das Ganze für mich schon auch so ein wenig Casino-Charakter.

Auf der anderen Seite war mein Einstieg in ein Crypto-Investment auch ein Stück weit von FOMO (fear of missing out = Angst eine Chance zu verpassen) getrieben. So ehrlich muss ich mir und Euch gegenüber schon sein.

Nach meiner Einschätzung kann es nach wie vor schnell und weit in beide Richtungen gehen. Dabei sehe ich das aktuelle Tief nicht einmal als wirklich kritisch an.

Aber Nachrichten und Entscheidungen von Regierungen, Firmen und Organisationen beeinflussen die Kurse schon sehr stark. Damit kann es mich natürlich auch in der verbleibenden Zeit noch “treffen” wenn es schlecht läuft. Daran glaube ich allerdings nicht wirklich. Sonst würde ich ja auch direkt jetzt komplett aussteigen.

Persönlich halte ich es sogar durchaus für wahrscheinlicher, dass es langfristig noch eine ganze zeitlang bergauf gehen wird (keine Anlageberatung!). In dem Fall würde mich meine geplante Strategie also sogar Geld kosten.

Warum dann also dieser Plan und nicht einfach immer weiter kleine Beträge investieren?

Fokussierung der Gesamt-Strategie

Investieren in Aktien, ETFs und natürlich insbesondere Crypto-Währungen beinhaltet gewisse Risiken. Ich versuche dabei aber insgesamt eine solide Strategie zu fahren und somit mein Risiko – soweit mir das möglich erscheint – zu entschärfen.

Über mein Ziel im Rentenalter mit Dividenden eine weitere Einkommens-Säule zu etablieren, habe ich hier ja schon öfter geschrieben. Ein recht hoher Anteil an breit gestreuten ETFs (in meinem Fall MSCI World) rundet meine Depot-Strategie ab.

Jetzt schwanken meine Crypto-Investments recht stark und machen mittlerweile im Schnitt so um die 2% meines Gesamt-Portfolios aus. Das klingt jetzt erstmal nicht nach so viel. Und es ist somit eine Möglichkeit eine Überrendite bei überschaubarem Risiko zu erzielen, da es ja nur ein kleiner Teil des Gesamt-Portfolios ist.

Ja, aber: Mit wachsendem Depotwert steigt halt auch dieser Anteil in absoluten Zahlen immer weiter an. Es bleiben 2% vom Gesamt-Portfolio. Trotzdem ist der absolute Wert irgendwann an einer Stelle angekommen, wo ich es nicht mehr wirklich als “Spielgeld” ansehen kann.

Hier schliesst sich im Prinzip der gedankliche Kreis. Bei gleichbleibenden Investments werde ich Ende 2022 durchaus an diesem Punkt angekommen sein. Dabei kommt es für mich tatsächlich nicht auf 3-6 Monate mehr oder weniger an.

Aber Stand heute bleibt mein Plan bestehen in einem günstigen Moment gegen Ende 2022 oder spätestens Anfang 2023 auszusteigen. Ich sehe durchaus die Chance recht nahe an 80% – 100% Plus zu kommen wenn ich es schaffe einen guten Absprungpunkt zu erwischen.

Oder aber es geht in die andere Richtung. Dann werde ich die Situation neu bewerten müssen, um zu entscheiden ob ich weiter mache oder mein Geld komplett raus ziehe. Dazwischen gibt es ja auch noch die Möglichkeit keine weiteren Investitionen mehr zu tätigen und das investierte Geld erstmal weiterhin liegen zu lassen.

So oder so wird es denke ich für mich ein ganz spannendes Crypto-Jahr 2022.

Fazit

Ich habe das Gefühl, dass seit einiger Zeit der Graben zwischen Crypto-Befürwortern und Crypto-Kritikern etwas tiefer geworden ist. Mit diesem Blog-Post habe ich sicherlich gute Chancen, dass sich beide Parteien zusammen schliessen und gemeinsam auf mich einschlagen werden *lach*.

Letzten Endes bleibt es mein Mantra, dass man sich mit seinen Investments wohl fühlen muss. Dabei hat jeder seine eigene Risikobereitschaft oder eben ein entsprechendes Sicherheitsbedürfniss.

Auch wenn es extrem reizvoll ist mit dem Crypto-Portfolio zwischendurch mehr als 60% im Plus zu liegen, so wird die absolut investierte Summe für mich einfach irgendwann zu groß, um mich noch wirklich damit wohl zu fühlen.

Ich bin gespannt wie sich mein Ausstiegs-Plan entwickeln wird. Im Besten Fall kommt dabei eine passende Summe für einen runden Aktienkauf für das Dividenden-Depot raus.

Wie lange ich dann letzten Endes die restlichen Cryptos halten werde wird sich dann zeigen. Aktuell denke ich bis zur Rente. Sollte der Kurs zwischendurch komplett explodieren, kann ich mir aber auch dann einen kompletten Ausstieg vorstellen und dann heisst es: Don’t look back in anger!

Das heisst es allerdings so oder so immer!


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2 Gedanken zu „Meine Crypto-Strategie in 2022

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