Börsensprech für Anfänger

Gerade beim Start an der Börse und dem ganzen Thema Investieren, hört man immer wieder eine Reihe von – fast schon slangartigen – Begriffen. Hier mal ein kleines Wörterbuch für Anfänger, um sich sicherer durch Börsengespräche bewegen zu können.

Dabei geht es hier nicht um die “normalen” Börsenbegriffe wie KGV oder Marktkapitalisierung. Das wäre zu einfach! Hier geht es um den “harten Börsendialekt” wie FOMO, HODL oder auch Bären und Bullen.

Legen wir direkt los!

FOMO – Fear of Missing Out

Das ist ein – wie ich finde – sehr gelungener Begriff, der die Angst beschreibt etwas zu verpassen. Natürlich gibt es diese Angst auch ausserhalb der Börse, aber beim Thema Aktien und Cryptos passt es so richtig gut.

Hier geht es dann um die Angst mögliche Gewinne und “einmalige Chancen zu verpassen.

Dabei kann ich aus eigener leidlicher Erfahrung sagen, dass Entscheidungen unter dem Einfluss von FOMO sicherlich nicht unbedingt die besten Entscheidungen sind!

Der Begriff wird gerne auch in Phrasen wie “Die FOMO kickt wieder richtig rein!” benutzt.

TINA – There is no Alternative

Dieser Begriff soll ausdrücken, dass die Investition in Aktien gewissermassen alternativlos ist. Persönlich bin ich bei Dingen die alternativlos sind immer eine wenig skeptisch und auch das ist letzten Endes immer eine persönliche Entscheidung.

In Zeiten steigender Zinsen sind Aktien – insbesondere für risikoscheue Anleger – dann evtl. doch nicht so alternativlos.

In der langen Phase von Niedrigzinsen, die gerade hinter uns liegt, mag das allerdings für den Einen oder Anderen anders ausgesehen haben und war auch für mich mit ein Grund in den Aktienmarkt einzusteigen.

Jetzt wo die Zinsen wieder höher stehen wieder aus dem Aktienmarkt auszusteigen ist für mich tatsächlich keine Option.

Asset – Was man so besitzen kann

Asset ist einfach das englische Wort für Vermögenswert.

Oft spricht man auch von Anlageklassen. Aktien gehören hier genauso dazu wie Cryptowährungen, Gold aber auch Immobilien.

Oft wird empfohlen sein Geld in möglichst viele verschiedene Assets zu investieren. Ok, soviel Geld muss man im Zweifelsfall natürlich auch überhaupt erstmal haben.

HODL – Halten (nicht verkaufen)

Der Begriff HODL bedeutet erst einmal nichts anderes als HOLD (= Halten) nur auf lustige Art und Weise falsch geschrieben.

Der Begriff kommt eher aus der Crypto-Szene, wird aber auch bei Aktien gerne genutzt. Es bedeutet eine Aktie nicht zu verkaufen, sondern eben zu halten.

Der Begriff wird einmal genutzt, wenn es gerade bergab geht und man sich dann – am Besten gegenseitig – zum HODLN motiviert. Oder aber man ist so überzeugt von einer Aktie (oder einem Coin), dass man eben ohnehin für immer HODLN will.

Natürlich ist auch dieser Begriff mit Vorsicht zu geniessen! Und auch wenn ich mich selber als Buy & Hold-Investor sehe (quasi die seriöse Ausprägung des Begriffs), so gehört immer auch ein Check dazu.

Letzten Endes sollte man aber ohnehin keine Aktie (oder ein anderes Asset) einfach blind halten.

Von Bären und Bullen

Was hat mich diese Begriffe bei meinem Einstieg an der Börse anfangs irritiert. Zunächst einmal sollte man hier die Begriffe Bullen- bzw. Bärenmarkt verstehen.

Ein Markt der tendenziell eher steigt, wird Bullenmarkt genannt. Entsprechend ist man als Anleger bullish oder halt auch eine Bulle, wenn man auf einen steigenden Markt setzt und deshalb z.B. auch stärker in den Markt investiert.

Ein Markt der tendenziell eher im Sinkflug ist, wird Bärenmarkt genannt. Entsprechend ist man als Anleger bearish oder auch ein Bär, wenn man eher einen fallenden Markt erwartet. In diesem Fall hält man ggf. mehr Cash vor für einen dann später wieder erwarteten Bullenmarkt oder tätigt auch sog. Leerverkäufe (das ist nochmal ein Thema für sich).

Als Eselsbrücke kann man sich den Stier mit den nach oben erhobenen Hörnern vorstellen wohingegen der Bär mit seiner Tatze eher nach unten schlägt.

Börse ist doch einfach was Schönes!

To the Moon – oder auch nicht

Auch dieser Begriff ist eher aus dem Cryptobereich rüber geschwappt.

Es ist die – mal ernsthafte aber oft auch spassige – Formulierung, dass bestimmte Wertpapiere einen steilen Aufstieg vor sich haben.

Wer das allerdings wirklich verlässlich voraussagen könnte, würde sicherlich schon gemütlich auf einer Südsee-Insel chillen und sich nicht mehr hier in irgendwelchen Foren oder auf Twitter rumtreiben.

Die berühmte Seitenlinie

An der Seitenlinie zu stehen ist auch wieder so ein schöner Begriff.

Es beschreibt Anleger, die mit dem aktuellen Marktgeschehen entweder nichts anfangen können oder eben eher bearish eingestellt sind und deswegen eher auf Cash setzen und dabei auf eine bessere Chance zu einem späteren Zeitpunkt zum (Wieder-)Einstieg in Wertpapiere warten.

Für mich persönlich ist die Seitenlinie ja eher nichts und ich bin daher durch alle Marktphasen immer mehr oder weniger voll investiert. Das ist allerdings nicht unbedingt etwas besonders Positives, sondern hat eher was mit dem nächsten Begriff zu tun.

Time in the Market beats Timing the Market

Übersetzt bedeutet das soviel wie: Es ist besser lange und durchgängig investiert zu sein, als zu versuchen die besten Ein- und Ausstiegspunkte zu finden.

Mir bleibt aufgrund meiner mangelnden Fähigkeit zum Market Timing eh nur durchgängig (fast) voll investiert zu sein.

Sicherlich gibt es hier aber auch Anleger, die aufs Heftigste widersprechen würden und eher auf Market Timing schwören und damit auch erfolgreich sind.

Hier muss jeder seinen Weg finden und das hoffentlich möglichst erfolgreich und schmerzfrei!


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Ein Gedanke zu „Börsensprech für Anfänger

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