Nach der Vorstellung von DivvyDiary vor ein paar Wochen, geht es heute um ein weiteres Tool, dass ich beinahe täglich nutze – auch wenn ich das vielleicht nicht tuen sollte. Dabei bilde ich meine aktuellen Depotstände als Musterdepots auf finanzen.net nach, ohne jedoch meine eigentlichen Depots wirklich zu verknüpfen.
Als Finanzportal bietet finanzen.net natürlich mehr als die im folgenden beschriebenen Musterdepots. Tatsächlich schaue ich hier auch immer gerne auf die Fundamentalanalyse, um mir einen schnellen Überblick über ein Unternehmen zu verschaffen. Hier mal ein beispielhafter Blick auf Nvidia.
Dazu kann man sich hier auch Charts und noch eine ganze Reihe weiterer Kennzahlen anschauen. Als kostenfreier Service ist das durchaus einen Blick wert.
Jetzt aber zu den bereits angesprochenen Musterdepots. Obwohl ich mein Portfolio auch bei parqet pflege, fehlt mir dort so ein wenig der schnelle Überblick über die tägliche Entwicklung meiner Wertpapiere. Wie sinnig der häufige Blick ins Depot ist, steht dabei nochmal auf einem völlig anderen Blatt.
Musterdepots
Musterdepots kann man auf vielseitige Arten nutzen. Man kann dort Wertpapiere für eine Watchlist hinterlegen. Alternativ kann man sich dort auch ein Depot zusammenstellen und – quasi virtuell – verfolgen, wie dieses sich entwickelt. Meist entwickeln sich ja gerade solche Depots besonders gut, so dass man sich dann danach ordentlich ärgert, nicht wirklich investiert zu haben.
Ich nutze solche Musterdepots, um meine aktuellen Depots abzubilden, allerdings ohne die Notwendigkeit irgendwelche Freigaben auf meine echten Depots zu vergeben.
Es hilft natürlich alles nichts, bevor man hier los legen kann, muss man zunächst einmal ein Konto einrichten. Danach findet man oben rechts – ein kleine wenig versteckt – unter dem persönlichen Menu den Eintrag für die Musterdepots.
Die Seite ist leider ganz gut mit Werbung zugepflastert, aber das ist der Preis den man dafür zahlt, dass Dinge im Internet kostenlos sind. (Der andere Preis sind meist noch die eigenen Daten!) Trotzdem finde ich die Seite noch sehr gut nutzbar.
Unter dem Menüpunkt “Wertpapierdepots” ist es auch möglich direkt das eigene Depot zu verknüpfen und so immer die aktuellen Daten zu erhalten. Das vermute ich zumindest, denn für mich kommt eine solche Verknüpfung nicht in Frage. Zugriffe auf das eigene Depot über Drittanbieter bergen halt immer auch ein gewisses Sicherheitsrisiko. Daher investiere ich lieber die Zeit und pflege meine Depots – wie hier beschrieben – als Musterdepots.
Es gibt die Möglichkeit bis zu 10 Musterdepots anzulegen. Unten sieht man meine Musterdepots, die ich nach Aktien, ETFs und Gold unterteilt habe. So kann ich die Performance einzeln verfolgen. Natürlich ist auch jede andere Aufteilung möglich, oder man packt einfach alles in ein großes Musterdepot.
Für diesen Blogbeitrag lege ich einfach ein weiteres Musterdepot an mit dem phantasievollen Namen “AktienTraum”. Nach einem Klick auf den “Umbenennen”-Button wird der neue Name übernommen.
Jetzt müssen natürlich noch die passenden Wertpapiere hinzugefügt werden. Dies geht über das entsprechende Suchfeld “Werte hinzufügen”.
In diesem Fall habe ich nach der Volkswagen-Aktie gesucht und wähle nun aus der Liste die Volkswagen AG Vz.-Aktie aus unter der Annahme, dass diese sich in meinem Depot befindet. Nach dem Klick auf die entsprechende Zeile komme ich auf eine weitere Seite mit ein paar Detaildaten zu dem ausgewählten Wertpapier. Dort kann ich dann “hinzufügen” auswählen.
Es öffnet sich der folgende Dialog, in dem ich nun meine aktuellen Werte eintrage. Das bedeutet ich trage die Anzahl der Aktien ein, die sich insgesamt in meinem Depot befinden und meinen gemittelten Kaufkurs.
Als Börse nutze ich meist “Lang und Schwarz” und das Kaufdatum spielt im Prinzip keine Rolle. Am Ende kann man noch entscheiden, ob man Neuigkeiten zu der Aktie angezeigt bekommen möchte oder nicht. Nach einem Klick auf “übernehmen” erscheint die Aktie im Musterdepot.
Die angezeigten Kurse im Musterdepot haben immer eine gewisse Verzögerung. Das sollte man im Hinterkopf behalten und für das sekunden-optimierte Trading dann doch lieber andere Werkzeuge benutzen ;-).
Die Ansicht im Musterdepot gefällt mir wirklich gut, da ich hier immer auf einen Blick die tagesaktuelle Entwicklung, aber auch die Gesamtentwicklung für alle meine Aktien sehen kann.
Für das folgende Beispiel habe ich mal noch Mercedes, Tesla und BMW hinzugefügt.
Ich finde die Ansicht gelungen, sofern man die Werbung drumherum gedanklich ein wenig ausblendet. Auch finde ich es praktisch direkt die Summen für den Gesamtkaufpreis und den aktuellen Gesamtwert zu sehen. Hier lünkere ich am Tag einfach immer mal wieder rein, um zu schauen wie es denn gerade so läuft.
Nach einem Kauf oder Verkauf nutze ich die Editier-Funktion (den Stift in der entsprechenden Zeile) und aktualisiere die Anzahl der Aktien und den Kaufkurs. Das ist wenig Aufwand bei mir, da ich ja auch meistens nur sehr wenig Käufe in einem Monat habe – und noch seltener mal Verkäufe.
Die mobile App
Das Vorhandensein einer mobilen App ist für mich an dieser Stelle tatsächlich Pflicht. Hier findet man die entsprechende App für Android. Leider kann ich nur etwas zur iOS App sagen, welche sich hier findet, aber ich vermute mal der Funktionsumfang ist sehr ähnlich.
Die App funktioniert ganz wunderbar und man kann hier auch Daten von Wertpapieren abrufen wie bei der Web-Anwendung. Die Musterdepots finden sich auf der entsprechenden Übersichtsseite wieder.
Natürlich sind die Daten aus dem Web sofort in der mobilen App verfügbar und umgekehrt. Nach der Auswahl eines Musterdepots bekommt man die folgende Ansicht.
Tatsächlich nutze ich die mobile App lieber als die Web-Variante, da diese übersichtlicher ist und auch nicht soviel Werbung enthält. Auch hier ist es möglich – durch ein Swipen nach links – einzelne Einträge zu bearbeiten.
Fazit
Natürlich gibt es noch eine Reihe weiterer Seiten im Netz mit einer ähnlichen Funktion für das Pflegen von Musterdepots. Tatsächlich war ich hier lange Zeit bei Börse-Online mit meinen Musterdepots unterwegs. Leider gab es dort ein Update, welches mir über längere Zeit den Zugriff unmöglich gemacht hat. Das war dann am Ende für mich der Grund zu einem anderen Anbieter und damit zu finanzen.net zu wechseln und nie mehr zurück zu blicken.
Ein anderes Beispiel für eine Finanzseite mit Musterdepots ist Onvista. Ich habe mal damit rum gespielt, aber ich weiss nicht mehr wirklich warum ich am Ende nicht dabei geblieben bin. Letzten Endes muss man denke ich ggf. ein wenig rum probieren und sich am Ende entscheiden, was am Besten für einen selbst passt.
Ich bin aktuell happy bei fianzen.net. Allerdings zeigt ja die Geschichte mit Börse-Online auch, dass sich sowas im Laufe der Zeit immer mal wieder wandeln kann.
Das initiale Anlegen eines Musterdepots mit den eigenen Werten kann schnell mal eine Stunde oder auch mehr kosten. Es hängt ja stark von der Anzahl der unterschiedlichen Titel ab. Danach ist der Pflegeaufwand allerdings sehr überschaubar für einen Buy & Hold Anleger.
Der Ansatz mit den Musterdepots hat für mich insbesondere die Vorteile, dass ich Wertpapiere aus verschiedenen Depots in einer Ansicht bündeln kann und ich muss mich nicht immer bei meinen echten Depots anmelden. Ggf. kann das dem Einen oder Anderen auch dabei helfen, nicht so sehr in die Versuchung zu geraten, schnell mal eine Order zu platzieren.
Ich bin ja absolut bekennend im Team “oft ins Depot schauen”, aber das sollte natürlich nicht zu ständigem Aktionismus oder gar schlechten Gefühlen führen. Dann sollte man von solchen Tools evtl. lieber die Finger lassen und wirklich nur bei Bedarf über das echte Depot rein schauen.
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