Crypto – Vernunft über FOMO

Wenn es aktuell um Crypto geht sind die Lager absolut gespalten. Die eine Seite hat immer schon gesagt, dass Crypto nur Teufelszeug ist und fühlt sich aktuell dementsprechend bestätigt. Die andere Seite spricht von Zyklen, und der großen Chance jetzt günstig nach zu kaufen. Und der arme AktienTraum hängt irgendwo dazwischen und hat doch auch keine Glaskugel zur Hand.

Meinen Schlingerkurs beim Thema Crypto kann man bei meinen – wenigen – letzten Posts zu diesem Thema anschauen. So hatte ich ja vor einiger Zeit schon einmal angekündigt meinen Crypto-Sparplan einzustellen – und bin dann doch wieder schwach geworden und habe weiter in Crypto investiert.

Als Späteinsteiger beim Thema Crypto liege ich aktuell um die 55% im Minus. Und dabei muss man bedenken, dass der ganze Bums auch schonmal über 70% im Plus war. Das macht es ab und zu beim drüber Nachdenken schon ein wenig schmerzhaft!

Jetzt ist Crypto – nicht zum Glück, sondern geplant – ein sehr kleiner Teil meines Gesamtportfolios und hat dementsprechend auch keinen wirklich grossen Effekt auf die Gesamtperformance.

Trotzdem ist die absolute Summe jetzt auch nicht so klein, dass ich da einfach beliebig weiter Geld rein pumpe und sage, es kratzt mich am Ende gar nicht ob die Kohle weg ist oder nicht. Ein Totalverlust wäre auch jetzt schon irgendwie unschön!

Also auch wenn ich mein Crypto-Investment immer gerne als meinen Lottoschein bezeichne, so sollte man natürlich auch hier nicht der Spielsucht verfallen.

Chance vs. Risiko

Der Crypto-Markt verläuft zyklisch und somit kann man in der aktuellen Markphase auch durchaus eine Chance sehen. Auch gibt es bei einigen Coins immer noch potentielle Anwendungsfälle, die sich durchaus noch weiter entwickeln können.

Beim Bitcoin bleibt auf der Habenseite auch weiterhin die Begrenzung auf maximale 21 Millionen Stück. Das nächste Halving könnte den Kurs hier auch wieder befeuern.

Dagegen stehen aber auch immer wieder negative Nachrichten. Nachdem Mitte des Jahres bereits die Crypto-Börse Celcius in die Insolvenz gegangen ist hat es jetzt mit FTX – recht spektakulär – die nächste Crypto-Börse zerlegt. Dazu kommt immer wieder das Damoklesschwert von regulatorischen Eingriffen durch einzelne Staaten.

Natürlich habe ich meine Coins mittlerweile auf einen Ledger transferiert. Wie heisst es so schön: Not your Keys not your Coins! Das nimmt schonmal das Risiko raus, dass man einfach mal so sein gesamtes Crypto-Guthaben bei so einer Pleite verliert.

Letzten Endes bleibt der Crypto-Markt aus meiner Sicht sehr volatil und spekulativ und aus den vergangenen Zyklen nun sicher abzuleiten, dass sich dies wiederholen wird, finde ich etwas blauäugig.

Aber wie immer – und das ist ja auch das Schöne – muss das jeder Anleger für sich entscheiden.

No more FOMO

FOMO – Fear Of Missing Out: Die Angst eine Chance zu verpassen kann einen ganz schön piesacken und hat bei mir ja schon einmal zum Ausstieg vom Ausstieg geführt.

Diesmal bin ich aber deutlich gefestigter in meiner Entscheidung und werde jetzt meinen Ledger schön im Schreibtisch verpacken und lasse mich überraschen was in den kommenden Jahren am Crypto-Markt passieren wird. Sollte es mal wieder ein neues Quiz auf Coinbase geben, so werde ich das natürlich mitnehmen. Aber es wird kein frisches Kapital mehr in mein Crypto-Investment fliessen.

Wenn Crypto wirklich nochmal massiv zurück kommt, dann werde ich meinen Einsatz raus holen und den Rest dann weiter liegen lassen. Wobei das vermutlich noch in einer so weit entfernten und ungewissen Zukunft liegt, dass es einfach noch gar keinen Sinn macht, sich da jetzt schon Gedanken drüber zu machen.

Die bisherige Sparrate für Crypto wird ab Dezember in einen ETF fliessen. Für mich ein gutes Gefühl und somit die richtige Entscheidung.

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