Meine Depot vs. einen S&P 500 ETF

Auf Twitter hatte ich die Tage mal spaßeshalber die Entwicklung meines Depots mit den “Berühmtheiten” aus der Szene verglichen: Dirk Müller, 10xDNA und Arc Innovation. Zumindest in dem relativ kurzen Zeitraum seit Bestehen meines Depots habe ich hier deutlich besser abgeschnitten. Aber wie heisst es so schön: Gebt mir Gegner, keine Opfer!

Hier also zunächst noch einmal der oben erwähnte Vergleich mit den “Börsen-Berühmtheiten”. Persönlich bin ich nur heilfroh, dass ich in keinen der genannten Fonds investiert habe, sondern hier mein Schicksal in die eigenen Hände genommen habe.

Vergleich mit “Börsen-Berühmtheiten”

Jetzt gab es auf Twitter – absolut zu recht – die Anmerkung, man solle doch nach oben schauen. Also fange ich an nach erfolgreichen Fonds zu googeln und muss feststellen: Das ist gar nicht so einfach! Denn viele der angepriesenen Fonds sind am Ende dann auch heftigst unter Wasser.

Es gibt natürlich einen Index auf den immer Verlass ist: Das ist der bereits in der Überschrift erwähnte S&P 500. Dazu habe ich mich dann noch entsonnen, dass alle Videos von Flossbach, die ich bisher gesehen habe, mir immer sehr vernünftig und hilfreich vorkamen. Dort habe ich dann auch schnell einen Fond gefunden (einfach der erste, der mir in die Hände gefallen ist), der mein Portfolio über den gesamten Zeitbereich locker schlägt.

Vergleich mit “Gewinnern”

Daran kann man zunächst einmal gut sehen, dass es eine große Bandbreite unterschiedlicher Performance gibt für die verschiedenen Depots, Indices und Fonds. Und ich liege mit meinem kleinen Projekt irgendwo dazwischen.

Dazu muss aber auch angemerkt werden, dass der betrachtete Zeitraum immer eine große Rolle spielt und etwas mehr als zwei Jahre ist da noch nicht wirklich viel. Da es mein Portfolio aber noch nicht länger gibt, muss es jetzt erstmal dieser Zeitraum sein.

Strategiewechsel vollziehen?

Schaut man sich das so an. dann stellt sich natürlich unmittelbar eine einfache Frage: Wäre es nicht besser die Einzelaktien zu lassen und stattdessen “stumpf” alles in einen S&P 500 ETF zu investieren?

Niemand kann in die Zukunft schauen, aber es sieht schon schwer danach aus, als könnte das eine sehr erfolgversprechende Strategie sein. Ist es also an der Zeit für einen Strategiewechsel?

Jetzt schlägt aber wiedermal die große Stunde der Psychologie. Zunächst einmal macht mir das Investieren in Einzelwerte einfach Spaß. Ohne diese hätte ich mich mit dem ganzen Thema “Investieren” sicherlich nie so intensiv beschäftigt. Und für mich hat es auch einen wert, mich hier weiter zu bilden und ich glaube das würde mir schwerer fallen, wenn es im Prinzip nichts mehr zu entscheiden gibt. Auch wenn man sich immer bewusst machen muss, dass diese Entscheidungen vielleicht einen geringeren – und manchmal auch schlechteren – Einfluss haben, als man gemeinhin so denkt.

Ein anderer Aspekt ist die Betrachtung der Dividenden. Ein S&P 500 ETF hat eine Ausschüttungsquote von ca. 1,50%. Bei meinem Depot liege ich aktuell bei einer Dividendenrendite von ca. 4,00%. So gesehen ist mein Depot für meinen Anwendungsfall – Dividenden als ein Standbein für die Rente – hoffentlich am Ende doch gar nicht so schlecht.

Das kann man jetzt natürlich wieder gegen rechnen mit der Möglichkeit später auch Anteile zu verkaufen vs. einem konstantem Dividenden-Depot, welches komplett bestehen bleibt. Das ist meist der Moment wo sich mein Gehirn verknotet und mein Gefühl mir sagt, dass ich mein Depot für die Altersvorsorge nicht “aufbrauchen” möchte.

Aber was kann ich denn jetzt hier mitnehmen?

Das ist denke ich genau die richtige Frage! Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, die eigene Strategie immer wieder anzuschauen und zu hinterfragen. Geht es in die richtige Richtung für das was ich erreichen möchte oder muss ich Dinge verändern.

Und ein anderer wichtiger Punkt ergibt sich vielleicht für Leute, die überhaupt keine Lust oder Zeit haben, sich mit diesem ganzen Investieren zu beschäftigen. Es ist heutzutage sehr einfach möglich – z. B. mit einem Sparplan auf einen S&P 500 ETF – trotzdem am Aktienmarkt teilzunehmen und das vermutlich mit einer vergleichbaren – wenn nicht besseren – Rendite als viele andere Marktteilnehmer. Achtung: Das ist keine Empfehlung und keine Aufforderung zum Kauf von Wertpapeiren!

Dabei muss man sich natürlich trotzdem der Risiken bewusst sein und auch der “Problematik”, dass Investieren für uns Normalos nur langfristig Sinn macht (10 Jahre, besser noch länger). Kurzfristig können die Schwankungen am Markt leider auch gerne mal übel gegen einen arbeiten.

S&P 500 ETF – Verschiedene Zeiträume

Im Vergleich der verschiedenen Zeiträume für einen S&P 500 ETF kann man nochmal gut sehen, was mit dem Einfluss des betrachteten Zeitraums gemeint ist.

Fazit

Hier kann ich es denke ich kurz machen. Ich finde solche Betrachtungen selber immer wieder super spannend. Mit meinem recht großen MSCI World ETF-Anteil am Depot, habe ich einen Teil dieser Strategie auch im Depot. Allerdings frage ich mich schon manchmal, ob es Sinn machen würde, den MSCI World mit dem S&P 500 zu ersetzen. Aber das bietet sicherlich genug Stoff für einen eigenen Artikel.

Portfolio – Bestand

Mit der Dividendenstrategie fühle ich mich nach wie vor sehr gut aufgestellt. Das Thema Dividenden vs. Performance wird allerdings gerne sehr kontrovers diskutiert und daher muss hier auch jeder immer seinen eigenen Plan entwerfen. Hoffentlich helfen Einblicke wie dieser einfach ein wenig dabei.

Ich bin ja auch selber – leider – noch gar nicht so lange dabei. D. h. ich habe noch die Chance in Zukunft einige Dinge besser zu machen und natürlich auch die Chance auf eine Menge neuer Fehler ;-).


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