Börse 2022 – Ein schwieriges Jahr!

Das Jahr 2022 ist mein zweites voll bewusst erlebtes Jahr an der Börse. Und es war – insbesondere im Vergleich zum Vorjahr – ein durchaus schwieriges Jahr für mich und vermutlich auch für einige andere Anleger. Daher möchte ich hier schonmal einen Aspekt aufgreifen – namentlich die Entwicklung meines “Vermögens” – bevor es zum Jahresende bzw. Anfang 2023 den kompletten Jahresrückblick mit allen Zahlen und Fakten gibt.

Wenn ich hier von Vermögen spreche, dann klingt es schnell so als wäre man bereits Millionär oder so. Für mich ist es einfach erstmal nur die Summe unseres Kapitals, welches zum Teil auf Tagesgeldkonten liegt und – zu einem größeren Teil – an der Börse investiert ist. Da wir keine Immobilie besitzen spielt dieser Faktor hier keine Rolle.

Und Fakt ist: Ende dieses Jahres wird dieses Vermögen – trotz einer erheblichen Sparrate – niedriger stehen als Ende 2021. Da müsste schon noch ein sehr großes Wunder an der Börse passieren, um daran noch etwas zu ändern.

Dank der Offenheit vieler Menschen auf Twitter und/oder YouTube weiss ich, dass ich damit nicht alleine da stehe. Das ist irgendwie schon ein Stück weit beruhigend muss ich gestehen.

Performance-Vergleich: AktienTraum vs. MSCI World ETF vs. S&P 500 ETF

Wie man oben sehen kann, liegt mein Depot YTD mit etwas über 5% im Minus. Darin enthalten sind alle Sparraten des Jahres sowie alle re-investierten Dividenden.

Natürlich sind die eher tech-lastigen Indizes wie der MSCI World und der S&P 500 noch stärker unter die Räder gekommen. Dafür würde ich mich jetzt aber nicht unbedingt abfeiern, sonders es zeigt, dass der Plan ein eher defensives Portfolio aufzubauen, einigermassen geglückt zu sein scheint.

Starten die Tech-Unternehmen wieder durch, werde ich dementsprechend auch wieder das Nachsehen haben. Das ist aber auch absolut ok so für mich. Hier geht es schliesslich primär um Dividenden und Stabilität, sofern dies halt überhaupt möglich ist.

Börsen-Turbulenzen

Dieses Jahr hat es an der Börse halt mal so richtig was auf die 12 gegeben. Wir haben – und das ist traurig genug – immer noch Krieg in der Ukraine.

Dazu kamen – und kommen z. T. immer noch – Lieferketten-Probleme, auch ausgelöst durch die strenge Covid-Politik in China. Das hatte und hat negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Und apropos China: Das Säbelrassen in Richtung Taiwan ist hier halt auch nicht so wirklich hilfreich, um es mal sehr vorsichtig zu formulieren.

Für die Börse – so zynisch das klingt – war aber wohl die dramatisch hohe Inflation gepaart mit diversen Zins-Schritten der verschiedenen Notenbanken der größte Hemmschuh. Hier – wie aber leider auch an den anderen genannten Stellen – gibt es auch nach wie vor keine Klarheit wo die Reise hingehen wird.

Und bekanntlich mag Börse ja nichts so wenig wie Unsicherheit.

Ganz nebenbei bemerkt: Die Corona-Pandemie gibt es leider auch immer noch.

Also auf globaler Ebene kann das Jahr 2022 echt weg und man kann nur hoffen, dass wir in 2023 wieder mehr Licht sehen. Dabei sind Börsenkurse dann nur ein Nebenschauplatz bei dem Leid, welches wir Menschen (oft reichen leider Einzelne) uns hier antun.

Licht und Schatten

Kommen wir zurück zum Blick auf mein Portfolio und wie ich das Ganze für mich einordne. Und hier muss einfach mal ganz klar gesagt werden: Ein Rückgang im Nettovermögen tut einfach weh!

Ich denke da gibt es nichts zu beschönigen und bestimmt gibt es Leute, die da schon deutlich abgebrühter sind als ich es bin. Aber ich vermute mal der “Schmerz” wird durchaus von einigen Anlegern – mit ähnlichen Erfahrungen in diesem Jahr – geteilt.

Aber wo Schatten ist, gibt es ja bekanntlich auch Licht (AktienTraum hier mal wieder ganz philosophisch unterwegs). So konnte ich meine Dividenden in 2022 im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr als verdoppeln. Definitiv ein gutes Gefühl hier den Zug ins Rollen zu bekommen.

Auch denke ich, dass Verluste in einem späteren Bullenmarkt wieder aufgeholt werden können und vielleicht sogar mehr als das. Aber hier bin ich bewusst vorsichtig, denn das kann lange dauern und es gab immer wieder lange Phasen von seitwärts Bewegungen im Markt. Hier ist das berühmt-berüchtigte Durchhaltevermögen gefragt.

Aktuell denke ich noch, dass ich das habe, aber fragt mich mal nach drei weiteren solcher Jahre nochmal ;-).

Fazit

Ich denke man kann nur immer wieder seine Anlegestrategie analysieren und dementsprechend handeln. Für mich passt hier immer noch alles und für das primäre Ziel – Dividenden für die Rente – spielen die Kurse erstmal keine so große Rolle.

Trotzdem ist es natürlich nicht so, dass die Kurse deswegen komplett egal sind. Aber es sind halt auch erstmal immer nur Momentbetrachtungen und der aktuelle Moment ist halt für die Börse – und auch insgesamt – recht bescheiden.

Und auch wenn ich erstmal “nur” noch einen Anlagehorizont von 15 Jahren bis zu Rente habe, hilft mir diese längere Zeitspanne die Dinge entspannter zu sehen. Da kann und wird noch Einiges passieren.

Glücklicherweise ist unsere Lebensplanung auch flexibel genug, dass wir in der Rente nicht schlagartig Teile des Depots (z. B. die ETFs) zu Geld machen müssen. Läuft es richtig richtig mies freuen sich halt irgendwelche Erben, denn hier kann man wenigstens – im Gegensatz zu z.B. einer Riester-Rente – etwas vererben.

In diesem Sinne steht der Plan auch 2023 monatlich weiter zu investieren und ich bin jetzt schon gespannt wie es dann am Ende des Jahres aussehen wird.


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4 Gedanken zu „Börse 2022 – Ein schwieriges Jahr!

  1. Dagoberts Nichte Antworten

    Du bist definitiv nicht allein mit einem Nettovermögensrückgang. Bei mir stehen dieses Jahr -2% zu Buche unter Doppelstrich. Das Depot ist ca. 10% im Minus. Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren kann man sich da wenigstens über günstige Kaufkurse freuen 🙂
    Viele Grüße
    Jenni

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