Im Vergleich zu 2021 kann man hier denke ich von einem Wechselbad der Gefühle sprechen. Das Jahr 2022 war überhaupt erst mein zweites “richtiges” Jahr an der Börse und es war direkt mal das schlechteste Börsenjahr seit 2008. Das hat auch an meinem Portfolio einige Dellen und Kratzer hinterlassen und das schauen wir uns jetzt an.
Einer der Vorteile wenn man bereits etwas länger an der Börse dabei ist: Man kann so schön Vergleiche ziehen. Und ich denke die folgende Grafik fängt den Unterschied zwischen den Jahren 2021 und 2022 ganz gut ein.
Erfreulicherweise liege ich aber über den gesamten Anlagezeitraum noch im Plus. Das hätte nach so einem Jahr auch anders ausgehen können.
Dabei machen die Dividenden – und die wenigen realisierten Gewinne – hier schon einen großen Teil der Performance aus. Ohne diese wäre mein Depot “nur” 3% im Plus. Je geringer die Kursgewinne, desto größer natürlich der Anteil der Dividenden an der Performance.
Die hier etwas abstrakte präsentierten Grafiken haben natürlich auch ganz reale Auswirkungen. Dazu habe ich bereits hier einen Blogbeitrag geschrieben, da es sonst hier den Rahmen etwas sprengen würde.
Damit bin ich allerdings aktuell schon ziemlich weit weg vom ATH meines Depots, welches zwischenzeitlich bei etwas über 20% lag. Aber hier wird ja bekanntlich das lange Spiel gespielt und – wie schon oft hier erwähnt – traue ich mir nicht zu, halbwegs passend zu verkaufen und neu zu kaufen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als die Höhen und auch die Tiefen mit zu nehmen.
Natürlich gab es – trotz Buy & Hold – auch bei den Beständen einige Änderungen. Hier bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden und habe bei einigen Unternehmen – und auch ETFs – die Reissleine gezogen. Auch mit den Neuzugängen bin ich Stand jetzt absolut happy und fühle mich gut aufgestellt.
Aktuell gibt es keine Position, die ich verkaufen möchte. Im Gegenteil: Der Plan ist in 2023 die bestehenden Positionen weiter auszubauen. Man könnte ja durchaus sagen, es ist aktuell gar kein so schlechter Moment dafür. Das Thema “Buy the Dip” ist allerdings schon ein wenig ausgelutscht und die Kurse können in 2023 natürlich auch noch weiter auf Talfahrt gehen. Bei mir wird es aber weiterhin kein Market Timing geben, sondern es wird kontinuierlich zu gekauft.
Gewinner und Verlierer des Jahres
Wie immer darf der Blick auf die Gewinner und Verlierer in meinem Depot nicht fehlen. Diesmal natürlich betrachtet für das gesamte Jahr.
Und mit Intel ist die Aktie absolut tief rot auf die ich durchaus Hoffnungen gesetzt habe, wie z. B. hier beschrieben. Aber das Schöne ist: Ich bin immer noch überzeugt, dass Intel zurück kommen wird. Trotzdem habe ich hier ins beliebte “fallende Messer” rein gekauft, bin halt einfach immer noch ein Amateur was das angeht!
Ansonsten hat es insbesondere die Deutsche Post und auch die Hamborner REIT ziemlich hart getroffen dieses Jahr.
Aber es gibt auch im schlechtesten Börsenjahr seit langem Gewinner und ein paar davon habe ich erfreulicherweise sogar im Portfolio. Persönlich hat mich hier die Deutsche Telekom am meisten überrascht. Als reinen Dividendenbringer gekauft, entwickelt sich die Aktie auf einmal auch kurs-technisch sehr erfreulich.
Wie immer an dieser Stelle die Anmerkung: Ich finde diese Betrachtungen spannend und auch durchaus lehrreich (Intel *hust*). Aber es sind auch erstmal nur Momentaufnahmen in einem Depot, dass noch 15 Jahre bis zur Rente hat, und hoffentlich noch lange darüber hinaus bestand haben wird (also nicht nur das Depot, sondern insbesondere auch die Depot-Inhaber ;-)).
Highlights
Das erste Highlight ist natürlich überhaupt das zweite Jahr aktiv an der Börse unterwegs zu sein. Dazu gehört für mich auch ganz definitiv unsere FinTwit Community auf Twitter. Hieraus haben sich teilweise auch sehr schöne persönliche Kontakte mit gelegentlichen Treffen – über Gott und die Welt reden getarnt als Börsenstammtisch 😉 – ergeben.
Auch gibt es mit BörsenBunchTV einen neuen YouTube-Kanal, der weit oben in meinen persönlichen Finanz-Charts eingestiegen ist. Das Zuschauen dort ist absolut lehrreich und witzig aber Obacht: Hier heisst es viel Zeit mitbringen, denn unter zwei Stunden machen es die Jungs normalerweise nicht ;-).
Dann gab es noch das “Projekt Tasse”. Hier gab es echt viel positives Feedback und – anders als man vielleicht denken würde auf einem Finanzblog – ist das nicht der Start eines Merchandising-Shops, sondern bisher gingen alle – also die paar – Tassen so weg und zwei stehen hier noch reserviert, wobei ich das Gefühl habe, damit werde ich nicht hin kommen :-).
Bei der Tassengeschichte bin ich echt ein Freak, gab es bisher für jedes meiner Hobby-Projekte.
Auch die Zugriffszahlen auf den Blog sind ein echtes Highlight für mich, wobei das zu einem großen Teil dem Dividenden-Rechner geschuldet ist, bei dem leider immer noch – bzw. schon wieder – die grafische Darstellung kaputt gegangen ist.
Bisher ist der Blog immer noch komplett frei von Werbung, Affiliate-Links oder ähnlichem und damit de facto auch ein Minusgeschäft wenn man nur aufs Geld schauen würde.
Manchmal juckt es schon ein wenig in den Fingern das Ganze zu monetarisieren, aber bisher bleibe ich da standhaft. Das gilt auch für die Anfragen gewisse Produkte/Dienstleistungen über den Blog zu promoten. Das wird definitiv nicht passieren!
Bestimmt habe ich hier noch was vergessen, aber es wird denke ich so langsam Zeit für das – ich würde sagen fast schon übliche – Fazit.
Fazit und Dividenden
Die Dividenden schleichen sich ja in letzter Zeit immer häufiger ins Fazit, aber das passt auch ganz gut. Die Dividenden hätte ich auch oben unter den Highlights aufzählen können, denn diese konnte ich im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr als verdoppeln.
Da sich dieses Börsen-Projekt ja hauptsächlich um Dividenden dreht, ist das eine wirklich tolle Entwicklung für uns.
Ansonsten werde ich an dieser Stelle wohl wie eine ausgeleierte Schallplatte klingen. In 2023 wird sich an meiner grundsätzlichen Strategie nichts ändern. Dabei wird monatlich per Sparplan in breit gestreute ETFs investiert und es gibt monatliche Nachkäufe von Dividendenaktien.
Das Ganze wird hier so transparent wie möglich – ohne absolute Zahlen zu nennen – dokumentiert mit allen Ideen, die vielleicht funktionieren und auch den Dingen, die eher nicht so gut funktionieren. Zu letzteren würde ich definitiv meine bisher eher kläglichen Trading-Versuche zählen.
Ich wünsche uns allen auf jeden Fall einen guten Rutsch und ein gesundes und erfülltes Jahr 2023 und das sich unsere Welt wieder mehr Richtung Star Trek und weniger Richtung Warhammer 40K entwickelt!
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top Rechner 👍
Vielen Dank 🙂