Kleiner Umbau im Depot

Die meiste Zeit läuft das Ganze hier ja wie ein langer ruhiger Fluß – und das ist auch gut so! Im November hat es jetzt aber doch mal eine kleinere Umbaumaßnahme im Depot gegeben. Dabei haben sich zwei Werte aus dem Depot verabschiedet und es gibt einen Neuzugang.

Es wird ja immer wieder so ein wenig unterschieden zwischen Buy & Hold und Buy & Hold & Check. Tatsächlich sehe ich beide Ansätze als Synonym füreinander, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand gar nicht mehr schaut was denn mit seinen Aktien so los ist.

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Sicherlich gibt es aber Unterschiede in der Intensität beim Check und auch wie schnell daraus ggf. ein Verkauf abgeleitet wird. So habe ich z.B. Intel durch die letzte Krise – mit z.T. um die 30% Minus – gehalten und bin da jetzt wieder knapp im grünen Bereich. Bei 3M halte ich auch und das bei einem Minus von knapp 45%. Aber natürlich ist auch das Teil von Check und man kommt für sich zu dem Urteil solche Unternehmen zu halten, während um einen herum zur Schadensbegrenzung fleissig verkauft wird. Da muss sich am Ende jeder auf seine eigene Analyse und sein eigenes Gefühl verlassen.

Verkäufe

Aber auch bei mir gibt es natürlich immer mal wieder Verkäufe und jetzt im November war es wieder soweit. Als erstes habe ich mich von Iron Mountain getrennt. Das ist auf den ersten Blick evtl. ein wenig überraschend, da die Aktie dieses Jahr wirklich gut gelaufen ist.

Diagram: aktien.guide

Wobei mir in diesem Fall der Kursverlauf bei meiner Entscheidung gut zu Pass kam, auch wenn es mir bei den Einzelaktien ja nicht primär darum geht Kursgewinne zu realisieren.

Tatsächlich schaue ich auch nicht “sklavisch” auf Kennzahlen – wobei ich nicht sagen möchte, dass das gut ist – doch die steigenden Schulden zusammen mit dem sinkenden Umsatz sahen für mich einfach nicht mehr gesund aus. Auch wollte ich die Anzahl an REITs in meinem Portfolio ohnehin etwas reduzieren und zu guter Letzt stimmte mein Gefühl an der Stelle einfach auch nicht mehr. Somit hat Iron Mountain diesen Monat mein Depot verlassen.

Der zweite Verkauf ist Kraft Heinz. Kurstechnisch liege ich hier zum Verkaufszeitpunkt bei +/- Null. Die Aktie wird gerne als Turnaround-Kandidat gehandelt, was ich aber nicht wirklich beurteilen kann.

Dividendenkennzahlen: aktien.guide

Hier haben für mich am Ende die schlechten Dividendenkennzahlen den Ausschlag gegeben. Auch wenn die aktuelle Dividendenrendite mit 4,58% noch recht hoch ist, so wird diese doch mit einer Payout-Ratio von 83,77% bezogen auf ein Jahr bzw. 158,94% bezogen auf drei Jahre erkauft. Das fühlt sich für mich nicht wirklich nachhaltig an und ich möchte hier stärker in Richtung Dividenden-Wachstum kommen und weniger so einen Ritt auf der Dividenden-Rasierklinge machen.

Daher habe ich Kraft Heinz mit einem Unternehmen aus dem selben Sektor – auf welches ich schon länger ein Auge geworfen habe – ersetzt: Procter & Gamble. Damit kommen wir zu den Käufen.

Käufe

Der Erlös aus dem Verkauf von Iron Mountain ist – zusammen mit dem Einzelaktienkaufbudget des Monats – in drei Titel geflossen, die ich schon länger im Depot habe und auch schon länger sehr gerne aufstocken wollte.

Für mich sind CocaCola, PepsiCo und McDonalds aktuell tatsächlich mehr oder weniger no-brainer in einem Dividenden-Depot (keine Empfehlung ;-)). Alle drei Aktien sind Dividendenaristokraten und haben somit die Dividenden seit mindestens 25 Jahren jährlich gesteigert. Die Payout-Ratio macht mir hier keine grauen Haare und es sind Geschäftsmodelle, die für mich gut verständlich sind.

Wir machen ja hier kein Market-Timing, aber alle drei Aktien sind sogar ein klein wenig zurück gekommen im Oktober/November. Ich habe meinen Einkaufspreis aber trotzdem in allen drei Fällen verteuert. Davor darf man denke ich keine “Angst” haben, sonst wird man bestimmte gute Unternehmen ja wohlmöglich nie wieder nachkaufen. Ich kenne diesen sogenannten Ankereffekt (nicht verteuern zu wollen) natürlich auch, aber ich “zwinge” mich dann ein Stück weit trotzdem nachzukaufen.

Der Erlös aus dem Verkauf von Kraft Heinz ist zum größeren Teil – als Neueinstieg – in Procter & Gamble geflossen. Mit dem kleineren Teil des Erlöses habe ich meine Position bei Texas Instruments noch ein wenig aufgestockt.

Procter & Gamble ist für mich mit einer Marktkapitalisierung von 356,79 Mrd. USD einfach ein solides Dickschiff. Die Payout-Ratio liegt bei soliden knapp über 60%. Dazu ist Procter & Gamble ein Dividendenaristokrat mit einem CAGR von knapp 5% über 10 Jahre.

Bei Texas Instruments läuft es gerade ein klein wenig unrund, aber Halbleiter-Technologie wird meiner Meinung nach immer gebraucht und Texas Instruments ist da eines der großen Unternehmen. Daher habe ich hier nochmal ein wenig zugegriffen, auch wenn wir hier gerade doch recht deutlich unter dem SMA 200 liegen ;-).

Abschliessende Gedanken

Für mich fühlt es sich immer wieder gut an solche “kleinen Umbauarbeiten” am Depot durchzuführen und somit das Portfolio immer weiter in die Richtung zu trimmen, die ich mir vorstelle. Denn natürlich lerne auch ich ständig weiter dazu und das beeinflusst dann auch wie ich einzelne Unternehmen und mein Gesamtdepot bewerte.

Ob es am Ende dadurch wirklich in harten Zahlen besser wird, ist immer schwer zusagen. Aktuell habe ich dadurch tatsächlich erstmal meine Dividendenrendite ein kleines Stück nach unten gezogen. Aber das ist ja hier ein Marathon und kein Sprint ;-).

Am Ende ist es für mich – und sicherlich auch für Euch – immer ein entscheidender Punkt sich mit seinem Depot wohl zu fühlen. Und für meinen persönlichen Depot-Wohlfühlfaktor war das zu diesem Zeitpunkt genau die richtige Aktion.


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