Off-Topic – Balkonkraftwerk

Heute geht es hier mal um ein Thema abseits von Aktien und Börse. Denn ich will hier mal meine noch ganz frischen Erfahrungen mit einem Balkonkraftwerk teilen. Das ist eine kleine Photovoltaikanlage, die man auch als Mieter installieren kann. Los geht’s!

Balkonkraftwerk ist schon irgendwie ein witziger Name, denn Kraftwerk suggeriert ja schon eher eine Anlage wie auf dem Titelbild oben. Dabei handelt es sich aber um ein einzelnes Solarpanel oder maximal zwei solcher Panel, die sich einfach auf dem Balkon installieren lassen. Über einen Wechselrichter wird der erzeugte Strom dann direkt über eine Steckdose ins Stromnetz der Wohnung eingespeist.

Soweit ich das – als technischer Laie – verstanden habe, hat der so erzeugte Strom eine etwas höhere Spannung und “verdrängt” somit den Strom vom Netzanbieter. Dadurch wird der Strom der Solaranlage immer zuerst genutzt und dann erst der Strom aus dem Netz.

In meiner Wahrnehmung fliegt das Thema Balkonkraftwerke leider etwas unter dem Radar. Zumindest bin ich erst durch ein paar Arbeitskollegen darauf aufmerksam geworden und war dann allerdings direkt Feuer und Flamme.

Welches Balkonkraftwerk?

Nach kurzem Stöbern habe ich mich für das Lightmate G der Firma EET entschieden. Die Installation erschien mir extrem einfach und hat sich auch in der Realität als wirklich problemlos heraus gestellt. Hier gilt wirklich Auspacken, in die Steckdose stecken und los geht es. Auch hat mich die Aufmachung der Webseite angesprochen und der Kontakt mit dem Kundenservice war auch sehr positiv.

Natürlich gibt es auch hier allerdings erstmal noch ein wenig Arbeit, denn das Teil muss ja irgendwie an die Wand oder an das Balkongeländer. Da muss man schauen was besser passt und natürlich auch wo die meiste Sonne ist. Ich habe mich für die Wandmontage entschieden. Dafür werden vier Halterungen mitgeliefert. Für die finale Montage muss man dann aber schon zu zweit sein, denn das Panel ist mit knapp 19 Kg Gewicht und Abmessungen von 1,70 x 1,00 Meter schon ein ziemlicher Trumm.

Einfach nur nochmal eine kurze Anmerkung, um alle Zweifel zu zerstreuen. Auf dieser Webseite gibt es keine Affiliate-Links und für mich auch keine Provisionen für irgendwas. Wenn ich positiv berichte, dann weil ich einfach zufrieden bin mit einer Dienstleistung oder einem Produkt.

Wenn man – z. B. bei Amazon – nach dem Stichwort Balkonkraftwerk sucht, findet man aber natürlich noch diverse Alternativen zu EET. Aber Achtung: Man darf das nicht verwechseln mit sogenannten Powerstations. Powerstations sind Solarpanel, die die Energie direkt in einen großen Akku speisen. Das ist etwas anderes und nicht das was man hier möchte. Hier geht es ja darum den Strom direkt ins Hausnetz einzuspeisen.

Schaltzentrale

Jetzt ist ja der halbe Spass an so einem Gerät zu schauen wieviel Strom produziert wird. Am Wechselrichter blinkt dafür eine LED an dessen Blinkfrequenz man dann ungefähr ablesen kann, wieviel Strom gerade erzeugt wird. Das ist für einen Technikfreak wie mich definitiv zu wenig!

Daher habe ich eine smarte Steckdose von Eve dazwischen geschaltet, die sich per Bluetooth mit meiner Apple Homekit-Installation verbindet. Diese Steckdose misst normalerweise den Verbrauch eines angeschlossenen Gerätes. Das funktioniert aber umgekehrt auch mit dem erzeugten Strom aus der Solaranlage.

Screenshot iOS-App “EVE”

Oben sieht man einen Screenshot aus der App. Natürlich ist der Verbrauch jetzt der gerade erzeugte Strom und die Kosten sind das Geld, welches man gerade spart. Wobei das hier in diesem Moment kein realistischer Wert ist, sondern eher die Gesamtkosten, die man unten noch sieht. Für diese Funktion kann man in der App seinen eigenen Stromtarif hinterlegen.

Es war gestern, als ich den Screenshot gemacht habe, kein super sonniger Tag, aber die Sonne ist schon gut aufs Panel geschienen. Maximal kann das Panel 300 Watt erreichen und ich bin gespannt auf welche Werte ich da noch kommen werde. Aktuell ist leider eher graues Wetter angesagt.

Mit der App lassen sich auch Auswertungen über verschiedene Zeiträume fahren, aber das macht aktuell einfach noch keinen Sinn und ist eher etwas für einen Folgebeitrag.

Rentabilität

Auf einem Finanzblog muss ja auch ein Blick auf die Rentabilität der ganzen Sache geworfen werden, oder vielleicht doch nicht? Auf jeden Fall stand das bei der Anschaffung nicht im Vordergrund, sondern eher die Idee ein winziges Stück Autarkie zu schaffen und vielleicht auch was Gutes für die Umwelt zu tun. Zumindest hoffe ich, dass die Herstellung des Solarpanels nicht mehr Strom und Ressourcen verbraucht hat als wir jemals wieder rein holen können.

Wer aber trotzdem rechnen möchte: Unter optimalen Bedingungen – und ich glaube nicht, dass wir die haben – kann man im Jahr mit einem 300W-Modul wohl so um die 200 Kilowattstunden Strom erzeugen. Bei einem Strompreis von z.B. 30 Cent wären das 60 Euro im Jahr. Damit würde es wohl um die 10 Jahre dauern, bis sich das Modul rechnet.

Die spannende Frage ist dabei sicherlich wohin sich die Strompreise entwickeln werden. Aktuell sieht es da ja eher düster aus. Und wenn es nochmal einen ordentlichen Schub gibt, was das dann auch für die Preise solcher Balkonkraftwerke bedeutet.

Letzten Endes muss hier jeder für sich schauen im Mix zwischen “Spass an der Sache” und “knallharter Kalkulation”, ob eine solche Anlage das Richtige ist.

Rechtliches und so

Natürlich gibt es wie immer – auch für ein Balkonkraftwerk – ein paar Dinge zu beachten. Zunächst einmal braucht man sicherlich eine passende Wohnung mit Balkon oder Terrasse in Südlage. Wohnt man wie wir zur Miete braucht man dann auch die Zustimmung der Vermieter. Beides war bei uns zum Glück gegeben bzw. kein Problem, da wir ein super Verhältnis mit unseren Vermietern haben.

Es kann tatsächlich passieren, dass man mehr Strom erzeugt, als man selber verbraucht. In diesem Fall fliesst der Strom zurück ins öffentliche Stromnetz was kein Problem ist. Dafür gibt es allerdings keine Vergütung und der Stromzähler muss neu genug sein, damit dieser in einem solchen Fall nicht rückwärts läuft. Das wäre illegal! Soweit ich das verstanden habe muss der Stromanbieter den Zähler allerdings kostenlos austauschen. Wir hatten für unsere Wohnung glücklicherweise bereits einen passenden Zähler.

Und jetzt kommt der unvermeidbare Bürokratismus. Man muss das Balkonkraftwerk bei der Bundesnetzagentur anmelden. Die entsprechende Seite sieht für mich jetzt nicht gerade leichtgewichtig aus. Den Spass werde ich mir dann denke ich am Wochenende mal gönnen. Auch muss man seinen Stromanbieter informieren. Da werde ich es dann mal mit einer formlosen E-Mail probieren und schauen was passiert.

Ausblick

Wir könnten noch ein zweites Modul anschaffen, um die maximal erlaubten 600 Watt für ein Balkonkraftwerk voll auszuschöpfen. Da müsste ich aber dann mal schwer schauen wegen der Montage und ich denke es wird erstmal bei dem einen Modul bleiben, um zunächst Erfahrungen zu sammeln.

Wenn man einmal den Begriff Balkonkraftwerk hat, gibt es im Internet tonnenweise Informationen. Dabei sicherlich viele, die sich deutlich intensiver mit dem Thema beschäftigen. Hier – wie auch bei meinen Börsenartikeln – gibt es eher den Blickwinkel des begeisterten Laien.

Ähnlich wie das monatliche Portfolio-Update würde ich hier auch einmal im Monat kurz berichten wie die Stromausbeute war. Insbesondere über die verschiedenen Monate bzw. Jahreszeiten stelle ich mir das anfangs ganz spannend vor.

Ich bin auf jeden Fall selber schon sehr gespannt wie es weiter geht und wie lange ich noch 5x am Tag mit der App auf den Balkon renne, um zu schauen wie denn gerade die Stromausbeute läuft.


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2 Gedanken zu „Off-Topic – Balkonkraftwerk

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