Altersvorsorge durch Dividenden-Aktien

Dividenden für die Altersvorsorge

Das Thema Altersvorsorge durch Dividenden lag hier bereits in meiner digitalen Schublade und wurde jetzt – durch ein aktuelles Anschreiben meines Anbieters für die Riester-Rente – direkt nochmal aktueller denn je. Mein Riester läuft als Bank-Sparplan und kam vor einigen Jahren aus einer Beratung bei der Verbraucherzentrale zustande. Aber zurück zur Post meines Anbieters. Dort wird mir erstmal ordentlich Bankjargon um die Ohren gehauen. Es geht um den Referenzzinsatz der deutschen Bundesbank. Dann um das kryptische – und echt lange – Kürzel einer Zeitreihe mit Bezug zum Zinssatz und schließlich Renditen, die aus der Zinsstruktur für Bundeswertpapiere mit jährlichen Kuponzahlen abgeleitet sind. Oder so ähnlich.

Bis hierhin habe ich absolut nur Bahnhof verstanden. Ich hatte allerdings das üble Gefühl, ich sollte hier “vorsichtig” auf schlechte Neuigkeiten vorbereitet werden. Und so war es auch. In einer freudigen Formulierung erfahre ich, daß meine Grundverzinsung nicht unter 0,0% fallen könnte. Was für eine Erleichterung! Und die aktuelle Grundverzinsung für meinen Vertrag beträgt jetzt 0,001% pro Jahr. Super, ich schätze mal ich werde im Alter gar nicht wissen wohin mit dem ganzen Geld.

Sicherlich werde ich mir diesen Vertrag noch einmal sehr gründlich anschauen müssen. Ich mag es ja durchaus solide, aber es sollte wenn möglich auch kein Geld verbrennen dabei. Aber das ist ein anderes Thema. Kommen wir zur eigentlichen Idee dieses Beitrags.

Dividenden – Eine Säule für die Rente

Heute ist es für mich irgendwie völlig klar: Dividenden werden eine Säule für meine Rente sein. Die Vorteile sehe ich klar in folgenden Punkten:

  • Dividenden werden schon vor Erreichen der Rente gezahlt und ergeben somit einen Zinseszinseffekt.
  • Keine weiteren Gebühren für einen Anbieter neben den Ordergebühren beim Kauf der Aktien.
  • Völlige Transparenz: Es ist völlig klar was mit dem Geld passiert und wieviel am Ende dabei heraus kommt. (Schwankungen bei den Dividendenzahlungen mal außen vor gelassen.)
  • Das Geld in Form der Aktien bleibt erhalten und wird nicht aufgebraucht wie z.B. bei einer Riester-Rente. Dort muß man ja oft sogar zusätzlich einen Hinterbliebenen-Schutz abschliessen – und extra bezahlen – sonst ist die eingezahlte Kohle im Sterbefall sofort ganz weg.

Tatsächlich sehe ich nur einen Nachteil in der Dividendenstrategie für die Rente. Es gibt Risiken am Aktienmarkt, die man evtl. sogar als unkalkulierbar bezeichnen möchte.

Das Thema Rente ist – wie ich finde – sehr komplex. Deswegen gilt hier noch mehr als sonst: Der Beitrag spiegelt nur meine Vorgehensweise und meinen Wissensstand zu dem Thema wieder. Beides kann völlig falsch sein. Über Kommentare zu diesem Thema – und natürlich Korrekturen wenn sich hier ein Fehler eingeschlichen hat – würde ich mich besonders freuen.

Das kann wieder nur jeder für sich selber abwägen. Ich möchte den Anteil an Dividenden für meine Rente eher ausbauen. Allerdings habe ich – wie oben schon geschrieben – auch noch Verträge zur klassischen privaten Altersvorsorge und es kommt die stattliche Rente dazu. Damit fühle ich mich ausreichend sicher und diversifiziert.

Was ist mit Steuern?

Steuern sind irgendwie immer ein leidiges Thema und echt nicht mein Spezialgebiet. Ich versuche mich hier trotzdem mal an dem Thema. Sowohl Aktiengewinne als auch Dividenden müssen versteuert werden. Jetzt werden bei Aktiengewinnen erst beim Verkauf (mit Gewinn) Steuern fällig. Das möchte ich hier nicht betrachten.

Stand heute gibt es einen persönlichen Freistellungsbetrag für Kapitaleinkünfte von 801€ für Alleinstehende und 1.602€ für Ehepaare. Alle Angaben wie immer ohne Gewähr. Mehr Informationen zum Thema Freistellungsauftrag gibt es z.B. hier bei Finanztip.

Bei Dividenden werden fällige Steuern direkt durch die Bank abgeführt. Deshalb sollte man definitiv einen Freistellungsauftrag für sein Depot beantragen. Die Höhe des Freistellungsauftrags hängt natürlich davon ab, welche sonstigen Kapitalerträge man noch hat. Nur auf die Dividenden oberhalb des Freistellungsauftrags zahlt man dann Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Damit landet man dann wohl so zwischen 27% und 29% an Steuern auf Dividendenerträge oberhalb des Freibetrags.

Bei Dividenden von ausländischen Unternehmen fällt die sogenannte Quellensteuer an. Das Thema würde hier den Rahmen sprengen, aber hier gibt es eine gute Erklärung der Thematik “Quellensteuer”. Vielen Dank an Nico für den Hinweis.

Jetzt kommen wir in die richtige Hölle der Altersvorsorge, wo ich maximal noch gesundes Halbwissen aus dem Internet habe. Aktuell sinkt der sogenannte Rentenfreibetrag jedes Jahr. Wenn ich in die Rente gehe werde ich also fast 100% meiner Einkünfte voll versteuern müssen. Der Steuersatz hängt natürlich von der Höhe der späteren Gesamtrente ab und es gibt einen Grundfreibetrag. Am Ende zahlt man dann aber z.B. auf die Riester-Rente auch wieder Steuern. Ich denke da stelle ich mich mit den Steuern auf Dividenden nicht wirklich schlechter.

Der folgende Artikel hat mir dabei geholfen das Thema Versteuerung der Rente so einigermaßen zu verstehen: Rentenbesteuerung: Wann zahlen Rentner steuern?

Fazit

Die Möglichkeit von Dividenden für die Altersvorsorge findet nach meiner Erfahrung bei klassischen Beratungsgesprächen keine Erwähnung. Das ist schade denn auch hier gilt: Nur wenn ich meine Optionen kenne, kann ich eine bewußte Entscheidung treffen. Ich hätte gerne früher mit dieser Form der Altersvorsorge begonnen und bin froh darüber es jetzt für mich entdeckt zu haben. Besser spät als nie ist hier die Devise. (Wie immer muß die Risikoabwägung hier ganz individuell erfolgen.)

Zwei Punkte möchte ich aber nochmal besonders hervor heben, da diese für mich eine zentrale Bedeutung haben. Zum einen ist dies die Verständlichkeit einer Dividendenstrategie für die Rente. Natürlich habe ich mich mit dem Thema Aktien und Dividenden auch erstmal auseinander setzen müssen. Aber jetzt denke ich schon, daß ich das Thema so einigermaßen verstanden habe. Das kann ich z.B. von dem Konstrukt meiner Riester-Rente bis heute nicht behaupten.

Der zweite zentrale Punkt ist der Werterhalt. Einen völligen Zusammenbruch des Aktienmarkts mal außen vor gelassen behalten Aktien einen Wert während trotzdem Dividenden ausgeschüttet werden. Das ist für mich ein sehr zentraler Punkt im Vergleich zu verschiedenen klassischen Vorsorgeformen, die sich quasi aufbrauchen und oft auch nicht – oder nur mit Zusatzkosten – vererbbar sind. Des weiteren kann ich auch kurz vor Renteneintritt – oder theoretisch auch danach – hier noch eine größere Einzelsumme investieren und habe direkt meine Dividende – und damit meine Rente – entsprechend angehoben.

Ich bin wirklich sehr dankbar, daß ich über verschiedene Finanz-Blogger/YouTuber auf dieses Thema aufmerksam geworden bin und der Mix aus Dividendenstrategie und “klassischer Altersvorsorge” fühlt sich für mich persönlich richtig an.


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4 Gedanken zu „Altersvorsorge durch Dividenden-Aktien

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