Alle meine Verkäufe – Ein Desaster?

Heute lasse ich mal schön die Hosen runter und werde über alle meine Verkäufe schreiben und wie sich der Kurs seit dem entwickelt hat. Soviel vorweg: Von sieben verkauften Positionen stehen heute sechs besser da als zu dem Zeitpunkt zu dem ich verkauft habe.

Natürlich ist das Ganze – wie üblich – etwas komplexer als es auf den ersten Blick aussieht. Das Geld aus den Verkäufen wurde natürlich wieder in Aktien angelegt und hat somit ja ggf. auch schon wieder Kursgewinne und/oder Dividenden eingebracht. Den Weg dieses Geldes kann ich allerdings nicht in allen Fällen soweit zurück verfolgen.

Auch wenn es ein harter Spoiler ist bereue ich – wenn überhaupt – aus heutiger Sicht am ehesten den Verkauf meiner Tesla-Position. Aber es hat auch zur Schärfung meiner Investment-Strategie beigetragen. Damit hat es auf jeden Fall auch trotzdem sein Gutes.

Schauen wir doch einfach mal auf die Einzelpositionen bei den Verkäufen und was die Geschichte dahinter ist.

Aktie – NOKIA

Die NOKIA-Aktie kommt noch aus meiner frühen Börsenphase in der ich – völlig planlos – ein paar Aktien zusammen gekauft habe. Danach habe ich dann das Interesse an der Börse verloren und da nicht mehr wirklich drauf geschaut. Das hat sich erst mit meinem Wiedereinstieg an der Börse geändert.

Heute steht die Aktie ca 46% höher als zu dem Zeitpunkt an dem ich verkauft habe.

Mit dem Verkauf habe ich damals einen Verlust von über 50% realisiert. Als ehemaliger Arbeitnehmer bei der Nokia Netzwerksparte tut es mir leid es so hart zu sagen, aber ich glaube schlicht nicht mehr an das Unternehmen.

Die eingesetzte Summe war recht überschaubar und ich trauere der Aktie – auch wenn der Kurs heute wieder etwas höher steht – keine Träne nach.

Aktie – Makara Mining

Jetzt wird es richtig schmerzhaft, aber anders als es der Titel dieses Beitrags vermuten lässt.

Zu Beginn meines Wiedereinstiegs an der Börse habe ich mich doch tatsächlich – aufgrund irgendwelcher ominöser Berichte – zu diesem unfassbaren Zock hinreissen lassen. Und ja, es ist mir echt peinlich!

Das einzig Gute daran war, dass mein Gehirn noch genug Restkapazität hatte nur mit einer super kleinen Summe hier einzusteigen. Der Spaß hat dann auch nicht sehr lange gedauert und ich habe wieder verkauft. Dabei war das Ganze dann beinahe ein Totalverlust, auch aufgrund der hohen Gebühren für den Kauf/Verkauf an einer kanadischen Börse.

Unglaublicherweise hat es die Aktie aber geschafft noch weitere 67% zu fallen seit meinem Verkauf. Ist aber im Prinzip alles egal. Das war so oder so einfach nur eine Schwachsinns-Aktion!

Aktie – Daimler AG

Jetzt wird es aus meiner Sicht schon ein wenig spannender. Daimler war ja so ein Glückskauf aus meiner ersten Börsenphase (wenn man das überhaupt so nennen will).

Nachdem ich dann letztes Jahr im November über 100% im Plus war, habe ich mir gedacht ich realisiere mal einen Gewinn. Also habe ich knapp die Hälfte der Position verkauft.

Im Vergleich zum damaligen Verkaufskurs liegt der Kurs heute nochmal 57% höher.

Im Prinzip ein Grund sich zu ärgern. Allerdings weiß ich in diesem Fall noch, dass ich mit dem Geld aus dem Verkauf meine Position bei der Deutschen Post eröffnet habe. Dort liege ich aktuell auch immerhin ca. 33% im Plus und es ist ein wenig was an Dividende dabei raus gekommen. Daimler hatte die Dividende recht stark gekürzt ist aber für mich auch ein Dividendentitel.

Alles in allem habe ich auch hier kein schlechtes Gefühl und denke es passt schon soweit. Ein klein wenig zwickt mich der stark gestiegene Daimler-Kurs allerdings schon wenn ich jetzt so darüber nachdenke.

Aktie – Tesla

Tesla steht heute ca. 46% höher als zu dem Zeitpunkt zu dem ich verkauft habe.

Persönlich halte ich Tesla immer noch für überbewertet und trotzdem glaube ich der Kurs wird noch weiter anziehen. Von daher ist es der einzige Verkauf, der mich rückblickend noch am ehesten ein wenig ärgert.

Immerhin habe ich damals beim Verkauf schon einen ganz guten Kursanstieg mitgenommen. Leider weiß ich nicht mehr in welche Aktie ich das Geld aus dem Verkauf danach investiert habe.

Aktie – Commerzbank

Diese Aktie ist meine persönliche Börsen-Nemesis. Habe das Teil mit ca. 95% Verlust verkauft. Das war auch so eine Fehlinvestition aus meiner frühen Börsenphase.

Tatsächlich wäre der Verkaufspreis heute fast 46% höher als mein damaliger Verkaufspreis. Hier muss man jetzt aber aufpassen, dass man das nicht falsch interpretiert. Im Vergleich zu dem Kurs bei dem ich gekauft habe, macht das Alles nicht wirklich viel aus.

Hier ist der Deckel drauf und ich bin nur froh diese Aktie schon lange nicht mehr täglich im Depot zu sehen.

ETF – iShares Healthcare Innovation

Bei einer Konsolidierung meiner ETF Sparpläne ist der iShares Healthcare Innovation ETF recht frühzeitig über die Klinge gesprungen.

Tatsächlich ist der Kurs heute nur etwas über 3% höher als mein damaliger Verkaufskurs. So sieht es zumindest zum jetzigen Zeitpunkt so aus als wäre es die richtige Entscheidung gewesen.

Aktie – DIC Asset

Zu guter Letzt kommen wir noch zur DIC Asset Aktie. Diese würde heute knapp 10% höher stehen als zu dem Zeitpunkt zu dem ich verkauft habe.

Es war allerdings nur eine recht kleine Position und ich glaube ich habe den Erlös genutzt, um bei der Hamborner REIT einzusteigen – wenn ich mich richtig erinnere.

Sehe den Verkauf rückwirkend recht emotionslos, auch wenn die Aktie nochmal ganz gut gestiegen ist. Ich wollte damals nicht zwei Unternehmen aus dem Immobiliensektor (bzw. REITs) aus Deutschland im Portfolio haben.

Als Duisburger ist die Hamborner REIT für mich da natürlich dann auch schon fast ein Pflichtkauf.

Fazit

Man sieht es heisst nicht umsonst Buy & Hold könnte man hier in meinem Fall sagen. Aber auch wenn es auf den ersten Blick danach aussieht, dass fast jeder Verkauf – mit Blick auf die Kursentwicklung – ein Fehler war, so sehe ich es in der Gesamtentwicklung meines Portfolios trotzdem positiv.

Ich habe Werte ausgetauscht bzw. verkauft bei denen ich nicht mehr ans Unternehmen oder das Geschäftsmodell glaube und konnte mein Portfolio weiter in Richtung Dividenden ausbauen. Dabei habe ich auch eine Diversifikation erreicht mit der ich Stand heute sehr zufrieden gibt.

Never look back in anger – Das gilt denke ich auch insbesondere beim Verkauf von Aktien. Wichtiger als die absolute Kurzentwicklung ist hier für mich auch eher, ob die Entscheidungsgrundlage noch Bestand hat. Das ist für mich bei allen Werten der Fall – selbst bei Tesla.


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